Blog-Eintrag -
Nationale Dekade gegen Krebs: Forschungsprojekt widmet sich Darmkrebs bei jungen Erwachsenen.
Immer mehr Darmkrebs unter 50.
Dank der umfangreichen Vorsorge-Möglichkeiten, sind die Sterbefälle an Darmkrebs bei über 50 jährigen rückläufig. Bei jungen Erwachsenen unter 50 Jahren dagegen steigen Inzidenz- und Mortalitätsraten an. In 2020 sind beispielsweise in den USA schätzungsweise 11% aller Dickdarmkrebserkrankungen und 15% aller Enddarmkrebserkrankungen bei Personen unter 50 Jahren aufgetreten. Auch in Deutschland ist der negative Trend erkennbar: Die Inzidenz unter 50 nimmt zu. Bei den 20 bis 29-Jährigen sogar mit einer jährlichen Steigerungsrate von fast acht Prozent.
Die Arbeitsgruppe Prävention der Nationalen Dekade gegen Krebs - eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) - hat daher bereits im ersten Jahr ihres Wirkens für das Phänomen der immer häufiger auftretenden Krebserkrankungen bei jüngeren Menschen hohen Forschungsbedarf und vielversprechendes Potential erkannt.
Das BMBF hat daraufhin eine Forschungsinitiative zur Krebsprävention in jüngeren und künftigen Generationen aufgesetzt für die sich Forschungsverbünde bewerben konnten.
Nun geht es los!
Ein von Wissenschaftlern des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) koordinierter interdisziplinärer Forschungsverbund will nun nach Faktoren suchen, die die Erkrankung im jungen Alter begünstigen, und Möglichkeiten der personalisierten Prävention identifizieren. Im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Vorhaben mit insgesamt 2,44 Mio. Euro für zunächst 4 Jahre.
Leitender Wissenschaftler dieses sogenannten PEARL-Verbunds ist Prof. Hermann Brenner, Epidemiologe am Deutschen Krebsforschungszentrum, der gemeinsam mit Stiftungsvorstand Dr. Christa Maar die Arbeitsgruppe Prävention der DEKADE leitet.
„Verschiedene Lebensstilfaktoren werden zwar als Ursache diskutiert, doch tatsächlich liegen die Gründe für diesen Anstieg weitestgehend im Dunkeln", argumentiert Brenner das Forschungsvorhaben. „Wir müssen dringend herausfinden, welche Faktoren die Erkrankung in den jüngeren Generationen begünstigen – und wie man diese Erkrankungen weitestmöglich verhüten kann. Am Ende ist unser Ziel, Möglichkeiten der personalisierten Prävention zu identifizieren und damit zu verhindern, dass Menschen im jungen Alter mit der furchtbaren Diagnose Darmkrebs konfrontiert werden."
Am PEARL-Forschungsverbund sind außerdem Forscher der Universitäten Heidelberg, Mainz, Köln, Bonn und Aachen beteiligt.
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