Pressemitteilung -
Wie vernichtet man den Darmkrebs? Der internationale Workshop „Innovations in Oncology“ will einen Fahrplan gegen diesen Krebs entwickeln.
München, 24.05.2017 - Am 26. und 27. Juni 2017 findet in Heidelberg der dritte internationale Innovationsworkshop statt. Unter dem Titel „How to eliminate Colon Cancer. A Road Map“ wird im Laufe der zweitägigen Veranstaltung ein Strategieplan mit bundesweiten Maßnahmen für die Vorhersage, Prävention und Früherkennung von Darmkrebs entwickelt. Das Netzwerk gegen Darmkrebs veranstaltet die Tagung gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), dem Universitätsklinikum Heidelberg und der Felix Burda Stiftung. Wissenschaftler und Ärzte können sich ab sofort für die zweitägige Veranstaltung anmelden.
Darmkrebs liegt mit 62.430 Neuerkrankungen und 25.999 Todesfällen pro Jahr in Deutschland weit vorne auf der Rangliste der tödlichen Krebserkrankungen. Die gute Nachricht: Bei frühzeitiger Diagnose ist Darmkrebs fast zu 100 Prozent heilbar. Denn der Tumor wächst langsam und ist in seinen Vorstadien gutartig.
Ein organisiertes Programm zur Darmkrebsvorsorge gibt es bislang in Deutschland aber nicht und neuartige Screening-Tests finden oft nur mit jahrelanger Verspätung Eingang in das Gesundheitssystem. Wie lässt sich also ein Darmkrebsscreening-Programm für alle über 50-Jährigen umsetzen? Vorbild ist Holland: Die Niederländer versenden persönliche Einladungen zusammen mit einem immunchemischen Stuhltest an ihre Bürger. Enthalten ist zudem ein frankierter Rückumschlag für den Versand an das Labor. Im ersten Jahr haben die Holländer damit eine überragende Teilnahmerate von über 70 Prozent erreicht.
Dieses Projekt überzeugte auch die Jury des Felix Burda Award. „The road to success of the Dutch National Colorectal Cancer Screening Programme“ unter der Leitung von Prof. Ernst J. Kuipers von der Erasmus MC Rotterdam wurde am 14.Mai 2017 in der Kategorie "Medizin & Wissenschaft" ausgezeichnet.
„Die wirksamste Maßnahme, um Darmkrebs zu eliminieren, ist eine möglichst hohe Teilnahmequote an der Vorsorge zu erreichen“, sagt Christa Maar, Vorstand der Felix Burda Stiftung und Präsidentin des Netzwerk gegen Darmkrebs. „Grund genug mit unserem dritten Innovationsworkshop die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Neuentwicklungen in diesem Bereich in einen strategischen Fahrplan zu übersetzen, der das Potenzial hat, die Vorsorge von Darmkrebs nachhaltig zu verbessern.“
Zentrales Element des Innovationsworkshops im Juni sind zwei interaktive Podiumsdiskussionen. Hier wird der Heidelberger Fahrplan zur Verbesserung der Darmkrebsvorsorge erarbeitet. Einen möglichen Ansatz sieht Christof von Kalle, Geschäftsführender Direktor am NCT, im Management der wissenschaftlichen und klinischen Daten. „Die Methoden der Datenanalyse bieten faszinierende Möglichkeiten, uns alle Informationen über die Krebserkrankung unserer Patienten zugänglich zu machen, damit wir am Krankenbett klügere Entscheidungen treffen können“, sagt von Kalle.
Über 300 Experten aus aller Welt werden zum dritten Innovationsworkshop Ende Juni in Heidelberg erwartet. Referenten aus den USA, Großbritannien, Schweiz, Israel, den Niederlanden und Deutschland stellen dem Fachpublikum ihre neuesten Forschungsergebnisse zu Darmkrebs vor. Die diesjährigen Schwerpunkte liegen zum einen in der prädiktiven Risikoeinschätzung und der Entwicklung innovativer Präventions- und Früherkennungsstrategien, insbesondere auch für Menschen mit familiärem und erblichem Darmkrebs, sowie auf der Rolle des Mikrobioms und des Lebensstils. Zum anderen geht es um neue Ansätze in der Therapie. In den Hauptvorträgen spricht Otmar Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft über den deutschlandweiten Verbund zur Krebsforschung DKTK (Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung). Andrew Morris von der Universität Edinburgh diskutiert den Wert großer Datenmengen für Forschung und Versorgung.
Der internationale Workshop „Innovations in Oncology“ findet am 26. und 27. Juni 2017 im Kommunikationszentrum des Deutschen Krebsforschungszentrums im Neuenheimer Feld 280 in Heidelberg statt. Vortragssprache ist Englisch.
Journalisten sind herzlich eingeladen. Bitte teilen Sie uns im Vorfeld Ihr Kommen und ggf. Ihre Interviewwünsche mit. Ihr Ansprechpartner hierfür ist Dr. Friederike Fellenberg, NCT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. +49 (0)6221 56-5930, friederike.fellenberg@nct-heidelberg.de.
Weitere Informationen und das Programm zur Veranstaltung finden Sie hier:
www.nct-heidelberg.de/xcrc2017
DIE INITIATOREN
Netzwerk gegen Darmkrebs
Das bundesweit aktive Netzwerk gegen Darmkrebs ist das wichtigste gemeinnützige und unabhängige Kompetenzzentrum für die Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Darmkrebs in Deutschland.
www.netzwerk-gegen-darmkrebs.de
Felix Burda Stiftung
Die Felix Burda Stiftung mit Sitz in München wurde 2001 von Dr. Christa Maar und Verleger Prof. Dr. Hubert Burda gegründet und trägt den Namen ihres 2001 an Darmkrebs verstorbenen Sohnes.
www.felix-burda-stiftung.de
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg, der Medizinischen Fakultät Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe.
www.nct-heidelberg.de
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken.
www.dkfz.de
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten.
http://www.medizinische-fakultaet-hd.uni-heidelberg.de/
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Die Felix Burda Stiftung mit Sitz in München wurde 2001 von Dr. Christa Maar und Verleger Prof. Dr. Hubert Burda gegründet und trägt den Namen ihres 2001 an Darmkrebs verstorbenen Sohnes. Zu den Projekten der Stiftung zählen der bundesweite Darmkrebsmonat März sowie der Felix Burda Award, mit dem Menschen, Institutionen und Unternehmen für herausragendes Engagement im Bereich der Darmkrebsvorsorge geehrt werden. Außerdem tourt das größte begehbare Darmmodell Europas kontinuierlich durch Deutschland und die APPzumARZT managed als Gesundheits-Butler gesetzliche Präventionsleistungen der ganzen Familie. Die Felix Burda Stiftung betreibt Websites und Social Media-Präsenzen und generiert mit jährlichen, konzertierten Werbekampagnen in Print, TV, Radio, Online und Mobile eine starke deutschlandweite Awareness für die Prävention von Darmkrebs.
www.felix-burda-stiftung.de