Pressemitteilung -
Green Screen statt Roter Teppich.
Felix Burda Award: Für den ersten virtuellen Gesundheitspreis sind sechs Projekte aus Belgien, Schweiz und Deutschland nominiert.
München, 08.07.2021 – Am 21., 22. und 23. Juli 2021 werden zum 18. Mal die Felix Burda Awards verliehen. Die Felix Burda Stiftung zeichnet herausragende Projekte, wissenschaftliche Arbeiten und persönliches Engagement für die Prävention von Darmkrebs aus. 37 Projekte haben sich beworben, sechs von ihnen sind in zwei Kategorien nominiert. Die Verleihung findet erstmals nicht als Society-Event im Hotel Adlon Kempinski Berlin statt, sondern wird in drei Teilen auf YouTube ausgestrahlt. Presenting Partner der mit Cathy Hummels, Vince Ebert und Wayne Carpendale prominent besetzten Preisverleihung ist BMW.
Nachdem der Felix Burda Award 2020 aufgrund der Corona-Pandemie mehrmals verschoben werden musste, kann die Preisverleihung auch in diesem Jahr nicht als Live-Event stattfinden. „Eigentlich lebt der Felix Burda Award durch das Networking unserer bunt gemixten Gäste. Nie hätten wir uns deshalb eine Alternative zur Gala in Berlin vorstellen können“, gibt Marketingleiter Carsten Frederik Buchert zu bedenken. „Aber wir wollten endlich die Preisträger ehren. Also haben wir uns für einen völlig neuen Weg entschieden. Dieser Felix Burda Award wird sich von den vielen virtuellen Verleihungen der Corona-Zeit abheben, da bin ich mir sicher.“
Moderiert den ersten virtuellen Felix Burda Award: Wissenschaftskabarettist und Moderator (Wissen vor acht) Vince Ebert
Wie funktioniert der erste digitale Felix Burda Award?
Um auch unter Pandemie-Bedingungen eine glamouröse und kurzweilige Show bieten zu können, die dem Engagement der Nominierten und Preisträger gerecht wird, hat sich die Felix Burda Stiftung gegen eine virtuelle Live-Verleihung entschieden.
Die einzelnen Beiträge von Stiftungsvorstand Dr. Christa Maar, Sebastian Mackensen, Leiter BMW Deutschland und Dr. Gertrud Demmler, Vorständin Siemens-Betriebskrankenkasse, sowie die Laudationen von Moderatorin Cathy Hummels, Gastroenterologe und Kuratoriumsmitglied der Felix Burda Stiftung Dr. Berndt Birkner, sowie Schauspieler Wayne Carpendale (Werbekampagne #Präventiophobie) wurden stattdessen vorab vor Greenscreen gedreht.
Die Verleihungs-Show mit Moderator und Wissenschaftskabarettist Vince Ebert wird inklusive Zuschaltung der Nominierten schließlich Live-on-tape bei Burda Studios in München produziert.
Die finalen, jeweils rund 20-minütigen Verleihungs-Filme werden dann zu folgenden Terminen als „Premieren“ auf dem YouTube-Kanal der Felix Burda Stiftung (https://www.youtube.com/FelixBurdaStiftung) und zeitgleich auf www.felix-burda-award.de veröffentlicht:
- 21.Juli 2021, 11 Uhr: Engagement des Jahres | Laudatorin Cathy Hummels
- 22.Juli 2021, 11 Uhr: Medizin & Wissenschaft | Laudator Dr. Berndt Birkner
- 23.Juli 2021, 11 Uhr: Ehrenfelix | Laudator Wayne Carpendale
Cathy Hummels im Münchner Green-Screen-Studio
Sechs Nominierte und eine Preisträgerin
Die folgenden sechs Nominierten wurden von der unabhängigen Jury – ohne Stimmrecht der Felix Burda Stiftung - aus 37 Bewerbern auf die Shortlist zum Felix Burda Award 2021 gesetzt. Der jeweilige Preisträger wird erst am Tag der Ausstrahlung verkündet.
KATEGORIE ENGAGEMENT DES JAHRES
A ‘comic-style’ book to create colorectal cancer awareness
Luc Colemont (Stop Darmkanker), Mario Boon (Designer), Mariacristina Federico (Colorist).
Bei dem Projekt des belgischen Arztes Dr. Luc Colemont und seiner Organisation „Stop Darmkanker“ handelt es sich um ein 56-seitiges Comic, das inzwischen in zwölf Sprachen übersetzt wurde. Auf Deutsch ist das Comic unter dem Titel „Dirk, kämpfe um Dein Leben“ erschienen. Protagonist ist ein Krebspatient, dessen Krankengeschichte Leser zur Vorsorge motivieren soll. Damit hat der Initiator einen ungewöhnlichen Weg der Aufklärung eingeschlagen, zudem wurde der Comic auch auf EU-Ebene und im Rahmen eines medizinisch-wissenschaftlichen Kongresses vorgestellt. Dadurch konnte ein bislang kaum erreichtes Publikum adressiert werden.
Mono Polyp – per Augmented-Reality-App auf Polypen-Jagd durch die City
Klinikum Dortmund gGmbH: Marc Raschke, Dr. Marcel Sandmann und Ilona Jahnke.
Die Klinikum Dortmund gGmbH hat eine Kampagne entwickelt, in deren Zentrum eine eigens entwickelte Augmented-Reality-App steht. Sie erlaubt es, in Dortmund standortabhängig virtuelle Polypen zu jagen. In Folge der medialen Berichterstattung in TV und Zeitungen sowie auf Online- und Social-Media-Plattformen konnten Informationen zur Darmkrebsvorsorge an ein bemerkenswert großes Publikum gebracht werden. Zudem ist davon auszugehen, dass durch den Gamification-Ansatz ein jüngeres Publikum erreicht wurde, das sich für Vorsorgethemen eher nicht interessiert. Mit der App ist es der Klinik gelungen, bei überschaubarem Mitteleinsatz eine breite Öffentlichkeit zu adressieren. Ein weiterer Vorzug ist die Übertragbarkeit auf andere Regionen.
Präventionskampagne „Darmgesund in Moers“
Bürgermeister Christoph Fleischhauer (Stadt Moers), Dr. Ralf Engels (Stiftung Krankenhaus Bethanien für die Grafschaft Moers), Ralf H. Nennhaus (St. Josef Krankenhaus GmbH, Moers), Dr. Jochen Purrmann (Praxis Dr. Purrmann, Moers).
Die Projektpartner haben sich mit einer umfangreichen Aufklärungskampagne zum Thema Darmkrebs beworben. Ziel war es, die Öffentlichkeit in der Stadt Moers zu informieren und gegenüber einem Vergleichszeitraum 1.000 Menschen zusätzlich zu einer Vorsorgekoloskopie zu motivieren. Neben den Projektpartnern engagierten sich auch eine gastroenterologische Praxis, Mitglieder der Selbsthilfegruppe ILCO und die Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen. „Gesicht“ der Kampagne war das Maskottchen Polly, ein Darmpolyp, der Menschen in niederrheinischem Dialekt ansprach. Im Kampagnenzeitraum von März bis November 2019 war das Aktionsbündnis auf 42 Veranstaltungen präsent, parallel dazu wurden umfangreiche Maßnahmen der Außenwerbung durchgeführt und verschiedene mediale Kanäle für die PR-Arbeit genutzt.
KATEGORIE MEDIZIN & WISSENSCHAFT
„Innovation in ImmunoTranscriptomics for Early Detection of Colorectal Cancer“
Dr. Jan Groen (Novigenix SA), Dr. Brian Hashemi (Novigenix SA), Prof. Christoph Beglinger (Novigenix SA, bis Dez. 2018 tätig für St. Claraspital AG)
Das Unternehmen hat sich mit einer vielversprechenden Weiterentwicklung eines molekularen Bluttests zur Prävention und Früherkennung von Darmkrebs beworben. Basis des Tests ist die Messung der Immunantwort auf kolorektale Läsionen. Eine hochentwickelte (NGS-) Technologieplattform analysiert die Expression von Genen, die von zirkulierenden weißen Blutkörperchen transkribiert werden. Für die Analyse der mRNA-Signaturen werden krankheitsspezifische Vorhersagealgorithmen, maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz genutzt, welche mit klinischen und medizinischen Parametern assoziiert sind. Ende 2019 gab das Unternehmen die Entdeckung eines neuen erweiterten Biomarkers auf Basis des vollständigen humanen Immuntranskriptoms bekannt. Dieser neue Biomarker verspricht eine signifikante Verbesserung der Nachweisfähigkeit für Darmkrebs und seiner Vorstufen.
„Intestinal insulin/IGF1 signalling through Fox01 regulates epithelial integrity and susceptibility to colon cancer“
PD Dr. F. Thomas Wunderlich (Max Planck Institut für Stoffwechselforschung), Dr. Anna Lena Ostermann-Parucha (ehem. Max Planck Institut für Stoffwechselforschung)
Die Projektpartner haben im Tiermodell erstmals gezeigt, dass eine ernährungsbedingte Adipositas zu einer Insulinresistenz der Darmepithelzellen führt. Dadurch wird ein Signalweg gestört, der seinerseits für die Integrität des Darmepithels wichtig ist. In adipösen bzw. insulinresistenten Individuen ist die Schutzfunktion des Darmepithels daher beeinträchtigt. Dadurch kann es vermehrt zu Entzündungen kommen, die wiederum ein Motor der Krebsentstehung sind. Tatsächlich fanden die Arbeitsgruppen, dass Mäuse mit einer Insulinresistenz des Darmepithels mehr kolorektale Adenome entwickelten als Kontrollen. Damit haben die Bewerber in einer methodisch gut durchgeführten Arbeit einen bislang nicht bekannten Mechanismus der Darmkrebsentstehung entdeckt. Er liefert eine Erklärung dafür, warum Erkrankungen wie Adipositas mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergehen.
„Unterschätztes familiäres Darmkrebs-Risiko für Halbgeschwister“
Deutsches Krebsforschungszentrum / NCT Heidelberg: Dr. Mahdi Fallah, Dr. Elham Kharazmi.
Arbeitsgruppen des DKFZ haben untersucht, wie sich Darmkrebs in der Familienvorgeschichte auf das eigene Darmkrebsrisiko bei Verwandten zweiten Grades auswirkt. Dabei zeigte sich, dass Halbgeschwister von Krebspatienten das höchste Risiko unter allen Verwandten zweiten Grades haben und sie in ähnlicher Weise wie Geschwister betroffen sind. Mit dieser Arbeit haben die Bewerber eine Grundlage geschaffen, um eine neue Hochrisikogruppe insbesondere für eine Darmkrebserkrankung im jüngeren Erwachsenenalter zu definieren. Die Ergebnisse erlauben es, Empfehlungen für die Darmkrebsvorsorge am individuellen Risiko auszurichten und einen Anspruch auf ein Darmkrebsscreening auch für Menschen unter 50 Jahren zu begründen.
EHRENFELIX – Eine Hommage an Felix Burda
Neben der Auszeichnung des Felix Burda Award in den beiden oben genannten Kategorien, für die Bewerbungen möglich waren, verleiht die Felix Burda Stiftung auch wieder den Ehrenfelix. Hier hatte im Online-Voting 2020 Susanna Zsoter aus Zirndorf die Nase vorn. Sie erkrankte 2015 mit 28 Jahren an Darmkrebs. Als „Krebskriegerin“ macht sie ihre Geschichte auf Facebook und Instagram öffentlich, beginnt auch auf Veranstaltungen aufzuklären und Mut zu machen. Und mit dem Verein „Health Hackers e.V.“ entwickelt sie eine App, die es Patienten ermöglichen soll, ihre Erkrankung auf dem Smartphone komfortabel "zu verwalten“. Die junge Betroffene wird im Rahmen des Felix Burda Award für Ihr herausragendes Engagement ausgezeichnet.
Der Ehrenfelix wird von der Felix Burda Stiftung gemeinsam mit der Siemens-Betriebskrankenkasse und Welt der Wunder TV verliehen.
Wayne Carpendale hält die Laudatio auf die Ehrenfelix-Preisträgerin 2021: Susanna Zsoter.
Der Felix Burda Award 2021 wird präsentiert von BMW, mit freundlicher Unterstützung von Olympus, Siemens-Betriebskrankenkasse, Metabolic Balance, Springer Medizin, Welt der Wunder TV und Burda Studios.
www.felix-burda-award.de
Lizenzfreies Bild- und Bewegtbildmaterial von der Verleihung sowie weiteres Pressematerial finden Sie nach der jeweiligen Verleihung zum Download unter:
https://www.mynewsdesk.com/de/felix-burda-stiftung
Quellenangaben:
Tian Y, Kharazmi E, Sundquist K, Sundquist J, Brenner H, Fallah M et al. Familial colorectal cancer risk in half siblings and siblings: nationwide cohort study BMJ 2019; 364 :l803 doi:10.1136/bmj.l803
Ostermann, A.L., Wunderlich, C.M., Schneiders, L. et al. Intestinal insulin/IGF1 signalling through FoxO1 regulates epithelial integrity and susceptibility to colon cancer. Nat Metab 1, 371–389 (2019). https://doi.org/10.1038/s42255-019-0037-8
Development and Clinical Validation of a Blood Test Based on 29-Gene Expression for Early Detection of Colorectal Cancer
Laura Ciarloni, Sahar Hosseinian Ehrensberger, Natsuko Imaizumi, Sylvain Monnier-Benoit, Cristina Nichita, Seung-Jae Myung, Joo Sung Kim, Si Young Song, Tae Il Kim, Boudewijn van der Weg, Rémy Meier, Jan Borovicka, Christoph Beglinger, Cédric Vallet, Philippe Maerten, Curzio Rüegg and Gian Dorta; Clin Cancer Res September 15 2016 (22) (18) 4604-4611; DOI: 10.1158/1078-0432.CCR-15-2057
Annals of Oncology (2019) 30 (suppl_11): xi1-xi11. 10.1093/annonc/mdz447
Annals of Oncology (2019) 30 (suppl_5): v25-v54. 10.1093/annonc/mdz239
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Die Felix Burda Stiftung mit Sitz in München wurde 2001 von Dr. Christa Maar und Verleger Prof. Dr. Hubert Burda gegründet und trägt den Namen ihres 2001 an Darmkrebs verstorbenen Sohnes. Zu den bekannten Projekten der Stiftung zählen u.a. der bundesweite Darmkrebsmonat März sowie der Felix Burda Award, mit dem herausragendes Engagement im Bereich der Darmkrebsvorsorge geehrt wird. Mit smarten Event-Tools und Gadgets bringt die Stiftung die Darmkrebs-Prävention zu den Menschen: Das größte begehbare Darmmodell Europas fasziniert seine Besucher auf 20 Metern Länge live und als Virtual Reality-Darm. Die APPzumARZT managed als Gesundheitsapp alle gesetzlichen Präventionsleistungen für die ganze Familie und allein über 150.000 User pro Jahr testen online ihr persönliches Risiko mit dem Schnellcheck-Darmkrebs. Die Felix Burda Stiftung betreibt Websites und Social Media-Präsenzen und generiert mit jährlichen, konzertierten Werbe- und PR-Kampagnen eine starke deutschlandweite Awareness für die Prävention von Darmkrebs. Die Felix Burda Stiftung ist Mitglied im Nationalen Krebsplan der Bundesregierung und in der Nationalen Dekade gegen Krebs des Bundesministeriums für Forschung und Bildung und engagiert sich im wissenschaftlichen Beirat des Krebsinformationsdienstes des DKFZ.
www.felix-burda-stiftung.de