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Logo des Projekts FARKOR
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Pressemitteilung -

Innovationsfonds: Bayerisches Projekt FARKOR startet Fortbildungen für Ärzte.

++ Sperrfrist 28. August 2018! ++ 


München, 28.08.2018 - Auf Initiative der Felix Burda Stiftung haben sich die bayerischen Krankenkassen unter der Konsortialführung der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) zur Durchführung des vom Innovationsfonds geförderten Modellprojekts FARKOR zusammengeschlossen. Ziel des Projekts ist es, ein vorhandenes familiäres Darmkrebsrisiko bei Versicherten im Alter von 25 bis 49 Jahren möglichst so früh zu identifizieren, dass diese vor einer Darmkrebserkrankung bewahrt werden können. Ärzte können sich ab September 2018 auf Cura Campus, der Fortbildungsplattform der KVB, für die extrabudgetäre Leistungshonorierung qualifizieren. Die Einschreibung der Patienten erfolgt ab 01.Oktober 2018.


Die bundesweite Situation

Ab dem 50. Lebensjahr haben alle gesetzlich Versicherten Anspruch auf eine bezahlte Darmkrebsfrüherkennung - mit 50 auf den immunchemischen Stuhltest, mit 55 auf die Vorsorgekoloskopie. Die Berechtigung zur Teilnahme an der gesetzlichen Früherkennung ist an diese Altersgrenzen gebunden. Entgegen der vorherrschenden Meinung, Darmkrebs sei eine Erkrankung die ab dem 50. Lebensjahr auftritt, wird aber seit Jahren eine zunehmende Zahl von Neuerkrankungen bei Menschen unter 50 Jahren registriert.

Diese Altersgruppe hat aktuell keinen gesetzlichen Anspruch auf Darmkrebsvorsorge!

Inzwischen wird jede zehnte Darmkrebs-Neuerkrankung in Deutschland bei Menschen unter 50 diagnostiziert. Besonders gefährdet für das frühe Auftreten eines bösartigen Darmtumors sind Menschen, in deren Familien es bereits Fälle von Darmkrebs gibt. In diesen Familien haben alle erst- und zweitgradig Verwandten des Erkrankten ein stark erhöhtes Risiko, bereits im Alter vor 50 Jahren an diesem Krebs zu erkranken. Insbesondere für diese Menschen, die aufgrund einer familiären Veranlagung ein erhöhtes Risiko für das wesentlich frühere Auftreten bösartiger Darmtumoren haben, kommt die gesetzliche Früherkennung ab 50 oft zu spät. Sie haben bisher keinen Anspruch auf eine vorgezogene Früherkennungsuntersuchung, obwohl sie von der wissenschaftlichen Leitlinie empfohlen wird.

FARKOR – das bayerische Modellprojekt

Das vom Innovationsfonds der Bundesregierung geförderte Modellprojekt FARKOR (Vorsorge bei familiärem Risiko für das kolorektale Karzinom) schließt diese Versorgungslücke in Bayern. Im Fokus des Projekts stehen Versicherte im Alter von 25 bis 49 Jahren. Sie erhalten dank FARKOR erstmals die Möglichkeit, durch die Erhebung einer ausführlichen Familienanamnese über eine eventuell in der Familie vorliegende Veranlagung für Darmkrebs informiert zu werden. Deutet die Familienanamnese auf das Vorliegen einer familiären Veranlagung hin, können diese Betroffenen in Bayern eine kostenfreie Vorsorgedarmspiegelung oder alternativ einen immunchemischen Stuhltest in Anspruch nehmen. Und dies bereits ab 25 Jahren!

Ärzte werden extrabudgetär honoriert

Eine zentrale Rolle bei FARKOR spielen die Ärzte in Bayern. Mittels einer Familienanamnese können sie im Rahmen von FARKOR ein erhöhtes Darmkrebsrisiko bei jungen Patienten feststellen, diese über die in Frage kommenden Vorsorgemaßnahmen informieren und wenn nötig, eine informierte Entscheidung zur Durchführung einer Koloskopie herbeiführen. Teilnahmeberechtigt sind die Arztgruppen, die bereits heute einen aktiven Part in der Krebsfrüherkennung einnehmen - wie zum Beispiel die Hausärzte und die hausärztlich tätigen Internisten, Hautärzte, Gastroenterologen, Gynäkologen, Urologen und Onkologen.

Die speziell für FARKOR entwickelten Online-Fortbildungen (3 CME-Punkte) könnenab September 2018 auf Cura Campus (www.curacampus.de) absolviert werden. Die Leistungen der somit für das Projekt zertifizierten Ärzte werden extrabudgetär durch den Innovationsfonds und ohne Belastung des Gesamtbudgetsvergütet. 

Die niedergelassenen bayerischen Ärzte führen als wichtige Partner das Projekt FARKOR zum Erfolg. Die KVB informiert daher die rund 12.000 teilnahmeberechtigten Ärzte in Bayern persönlich und lädt sie zur Teilnahme an dem Projekt ein. Aktuelle Informationen zu FARKOR und den Teilnahmebedingungen erhalten Ärzte unter: https://www.kvb.de/abrechnung/verguetungsvertraege/farkor/

Ziel: Die Regelversorgung

Ziel von FARKOR ist es, innerhalb des Erhebungszeitraums bis März 2020 in Bayern eine ausreichende Zahl von Teilnehmern – Ärzten und Patienten - zu rekrutieren, um das Projekt wissenschaftlich evaluieren zu können. Für die Durchführung der Evaluation werden Instrumente zur Online-Dokumentation entwickelt, die den teilnehmenden Ärzten eine einfache und schnelle Dateneingabe ermöglichen. Das Konzept ist so angelegt, dass es nach einem erfolgreichen Abschluss im Jahr 2020 in die Regelversorgung übernommen werden kann.

Werbe- und PR-Kampagne

Für FARKOR wurde eine eigene Werbekampagne entwickelt, um Betroffene und ihre Familien auf das Projekt aufmerksam zu machen. Die Informationskampagne in Print-, Radio- und Online-Medien startet im Oktober 2018. Die Projekt-Website www.darmkrebs-in-der-familie.de informiert über das familiäre Darmkrebsrisiko und die möglichen Folgen. Hier stehen auch ein Online-Selbsttest und eine Arztsuche zur Verfügung.

Ausschnitte der Anzeigenkampagne


Die Rekrutierung der Versicherten beginnt ab Oktober 2018.
Weitere Informationen zu FARKOR erhalten Ärzte unter www.farkor.de



FARKOR

  • Förderkennzeichen: 01NVF17026
  • Konsortialführung: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB)
  • Konsortialpartner: AOK Bayern, vdek (BARMER, DAK, TK), BKK und KNAPPSCHAFT, Felix Burda Stiftung, Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE) der Ludwig Maximilians Universität München (LMU), Department für Public Health, Versorgungsforschung und Health Technology Assessment der Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik in Hall (UMIT)
  • Kooperationspartner: Netzwerk gegen Darmkrebs e. V., Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), Deutsche Gesellschaft für Humangenetik (GfH), Deutsche Gesellschaft für Pathologie (dgp), Bayerische Landesärztekammer (BLÄK)
  • Schirmherrschaft: Melanie Huml, Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

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Die Felix Burda Stiftung mit Sitz in München wurde 2001 von Dr. Christa Maar und Verleger Prof. Dr. Hubert Burda gegründet und trägt den Namen ihres 2001 an Darmkrebs verstorbenen Sohnes. Zu den Projekten der Stiftung zählen u.a. der bundesweite Darmkrebsmonat März sowie der Felix Burda Award, mit dem herausragendes Engagement im Bereich der Darmkrebsvorsorge geehrt wird. Zudem tourt das größte begehbare Darmmodell Europas - ebenfalls eine Idee der Stiftung - kontinuierlich durch Europa und die APPzumARZT managed als Gesundheits-Butler gesetzliche Präventionsleistungen der ganzen Familie. Die Felix Burda Stiftung betreibt Websites und Social Media-Präsenzen und generiert mit jährlichen, konzertierten Werbekampagnen in Print, TV, Radio und Online eine starke deutschlandweite Awareness für die Prävention von Darmkrebs. www.felix-burda-stiftung.de

Kontakt

Carsten Frederik Buchert

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Pressekontakt Director Marketing & Communications Felix Burda Stiftung 089-92502710 Linkedin

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