Blog-Eintrag -
Stellungnahme: Rückgang bei der Darmkrebsvorsorge? Was wirklich dahinter steckt.
Medienberichte zur Vorsorge in Corona-Zeiten liefern ein falsches Bild.
"Pandemie hemmt Vorsorge!"
"Dramatischer Einbruch bei der Darmkrebsvorsorge!"
"Massiver Einbruch bei der Inanspruchnahme der Früherkennungskoloskopien"
So lauten die Headlines von einigen Meldungen, die besonders jetzt im Darmkrebsmonat März grassieren.
Aber gehen wirklich weniger Menschen zur Vorsorge?
Was ist dran an diesen panikmachenden Schlagzeilen?
Carsten Frederik Buchert, Marketingleiter der Felix Burda Stiftung, erläutert detailreich und emotional die Hintergründe und kommt zu einem überraschend positiven Fazit:
Der "massive Einbruch" von dem gern gesprochen wird, bezieht sich lediglich auf eine Woche Ende März 2020. Die Gesamtbilanz der Vorsorge-Darmspiegelung in den ersten drei Quartalen 2020 dagegen ist positiv!
Wie der neueste Trendreport des Zi (Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung) zur COVID-Krise vom 12.Februar 2021 belegt, wurden innerhalb der ersten drei Quartale 2020 – trotz Corona! - rund 9.500 Vorsorge-Koloskopien mehr durchgeführt, als im Vergleichszeitraum 2019.
Buchert appelliert daher, das Positive zu kommunizieren, anstatt gerade denjenigen zusätzlich Angst zu machen, die der Vorsorge ohnehin zögerlich gegenüberstehen.
Wie kommt es zu einem Plus an Vorsorge-Darmspiegelungen?
1. Das Einladungsverfahren zum Darmkrebsscreening, das im Juli 2019 startete, konnte mehr Versicherte motivieren.
2. Die Herabsetzung der Altersgrenze für Männer von 55 auf 50 Jahre, hat eine völlig neue Gruppe von Anspruchsberechtigten eröffnet.