Blog-Eintrag -
Richtig oder falsch? Sechs Vorurteile über die Darmkrebsvorsorge.
Wer wegen Halbwahrheiten nicht zum Arzt geht, riskiert sein Leben.
Seit über 20 Jahren informiert der Darmkrebsmonat März über die Chancen der Darmkrebsvorsorge. Die Felix Burda Stiftung begleitet den von ihr initiierten Aktionsmonat mit bundesweiten Awareness-Kampagnen, die immer wieder durch ungewöhnliche Ideen für Aufmerksamkeit sorgen und zur Teilnahme an der Prävention motivieren. Zahlreiche Medienpartner, Kliniken, Apotheken, Ärzte und Unternehmen formieren sich jedes Jahr zu einer starken Gemeinschaft, die durch Medienberichte und Aktionen im Darmkrebsmonat März dafür sorgen, dass über Darmspiegelung und Stuhltest heute so selbstverständlich gesprochen wird, wie man es sich im Jahr der Stiftungsgründung 2001 nicht hätte vorstellen können.
Obwohl zunehmend mehr Menschen die Vorsorgekoloskopie und den Stuhltest in Anspruch nehmen, gibt es aber immer noch auch Halbwahrheiten und Mythen, die sich hartnäckig in manchen Köpfen halten. Carsten Frederik Buchert, der die Stiftung als Director Marketing & Communications leitet, räumt mit den gängigsten Vorurteilen auf:
1. Mythos: Darmkrebs betrifft nur ältere Menschen.
Falsch: "Richtig ist, dass das Risiko für Darmkrebs mit dem Alter zunimmt - wie es eben für Krebs im Allgemeinen typisch ist. Trotzdem aber können auch jüngere Menschen unter 50 betroffen sein. Rund 10 Prozent der jährlichen Neuerkrankungen betreffen Männer und Frauen unter 50 Jahren. Besonders bemerkenswert: Während bei den über 50 jährigen, aufgrund des Angebots der gesetzlichen Darmkrebsvorsorge, die Neuerkrankungen zurückgehen, beobachten Studien einen Anstieg der Fälle bei unter 50 jährigen ab 25 Jahren. Daher sind zwei Dinge besonders wichtig: 1. Auf Symptome achten. Insbondere Blut im Stuhl soll bitte immer durch einen Magen-Darm-Arzt abgeklärt werden. 2. Nach familiärer Vorbelastung fragen. Gab oder gibt es in der Familie bereits Fälle von Darmkrebs oder Darmpolypen? Der www.schnellcheck-darmkrebs.de liefert hier eine wertvolle Hilfe."
2. Mythos: Wenn ich keine Darmprobleme habe, brauche ich nicht zum Arzt.
Falsch: "Und wirklich sowas von falsch! Denn das Wesen der Prävention ist es, im gesunden Zustand, ohne Schmerzen oder andere Symptome, Maßnahmen zu ergreifen, die diese Gesundheit erhalten. Prävention will Krankheit verhindern. Und gerade beim Darmkrebs bietet die Prävention geradezu sensationelle Chancen, um diesen Krebs eben nicht bekommen zu müssen. Mit der Vorsorge-Darmspiegelung lassen sich Vorstufen von Darmkrebs (Polypen) entdecken und noch während der Untersuchung schmerzfrei entfernen. Und mit dem Stuhltest lassen sich blutende Vorstufen (Polypen) oder Darmkrebs im frühen Stadium diagnostizieren. So ist man schneller als der Krebs. Aber eben nur dann mit den besten Chancen, wenn man ohne Symptome - idealerweise gleich mit 50 Jahren - mit dem Darmcheck beginnt."
3. Mythos: Eine Darmspiegelung ist schmerzhaft und gefährlich.
Realität: "Eine Vorsorgekoloskopie ist für die meisten Patienten eine Überraschung. Weil sie nämlich weitaus weniger dramatisch ist, als man denkt. In der Regel ist diese Untersuchung ein sicherer und schmerzfreier Eingriff, da sie unter leichter Sedierung durchgeführt wird. Und selbst ohne Kurzschlafspritze ist eine Darmspiegelung problemlos möglich und bietet dazu auch noch faszinierende Live-Einblicke in den eigenen Körper. Glauben Sie nicht? Ich habe meine eigene Darmspiegelung selbst mitgefilmt. Hier ist der Beweis. Ernsthafte Komplikationen sind wirklich selten. Der große Nutzen überwiegt die geringen Risiken bei Weitem. Das ist ärztlicher und wissenschaftlicher Konsens."
4. Mythos: Eine gesunde Ernährung und sportliche Lebensweise können Darmkrebs verhindern.
Schön wärs: "Richtig ist, dass man durch eine ausgewogene, gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und den Verzicht auf Rauchen und Alkohol sein Risiko für Darmkrebs senken kann. Allerdings: Selbst wer sich nach allen Erkenntnissen der Wissenschaft perfekt verhält, kann immer noch an Darmkrebs erkranken. Einen vollständigen Schutz durch Lebensstil gibt es nicht. Denn neben den möglichen genetischen und anderen nicht beeinflussbaren Risikofaktoren gibt es immer noch einen gewichtigen Faktor für Krebs, den man nicht reduzieren kann: Das Alter! Daher gilt eines, vereinfacht gesagt, als sicher: Schlechte Ernährung mit viel Wurst, rotem Fleisch, Frittiertem, Fertigprodukten und ohne Obst und Gemüse, sowie Rauchen, hoher Alkoholkonsum und keine Bewegung, erhöhen das Risiko für Darmkrebs auch in jungen Jahren deutlich. Nicht zuletzt durch das damit wohl einhergehende Übergewicht. Aber selbst maximal bestes Gesundheitsverhalten senkt das Risiko nicht auf Null. Der Darmcheck ab 50 ist daher immer eine tierisch gute Wahl."
5. Mythos: Vorsorgeuntersuchungen sind teuer.
Klarstellung: "In Deutschland ist der Darmcheck gratis! Seit 2002 wird die Vorsorge-Darmspiegelung als gesetzliche Leistung von den Krankenkassen angeboten. Und auch der Stuhltest auf verborgenes Blut im Stuhl ist für gesetzlich Versicherte kostenfrei. Beide Leistungen gelten ab 50 Jahren für Männer. Frauen haben ab 50 Anspruch auf den Stuhltest und ab 55 Anspruch auf die Vorsorgekoloskopie. Aber ab frühestens April 2025 wird das Leistungsangebot dann für beide Geschlechter angeglichen, so dass dann jeder ab 50 Anspruch hat auf Stuhltest oder Darmspiegelung. Das ist wirklich ein großartiges Angebot - der "Deal Deines Lebens" quasi - um keinen Darmkrebs zu bekommen."
6. Mythos: Die Vorbereitung zur Koloskopie ist aufwendig und eklig.
Ja und Nein: "Richtig ist, dass man zwei Tage vor der Untersuchung bereits darauf achten sollte, keine Nahrung mit kleinen Kernen, wie bei Kiwi, Tomaten oder Trauben, zu sich zu nehmen. Erst am Tag vor der Darmspiegelung stellt man die Ernährung schließlich auf leicht und ballaststoffarm um, bevor man am Nachmittag oder Abend mit der ersten Einnahme des Abführmittels beginnt und dann - natürlich - nichts mehr Festes isst. Als "aufwendig" würde ich das aber nicht bezeichnen. Wenn wir stattdessen aber über das Abführmittel sprechen, ist es leider so, dass sich manche Menschen hier durchaus überwinden müssen. Zwar kann man die Präparate mittlerweile auch in den Geschmacksrichtungen Zitrone und Orange bekommen und selbst die Menge ist mit zweimal 0,5 Litern sehr überschaubar, aber trotzdem: Der salzige Geschmack und die nun mal notwendige Konsistenz, so ehrlich muss ich sein, sind nicht gerade lecker. Hier gibt es aber einige Tricks, wie man sich das Trinken erleichtern kann. Die Schauspielerin Elena Uhlig beispielsweise holt kurz Luft, hält sich dann die Nase zu und zischt den halben Liter gekühlte Spüllösung in mehreren Schlucken runter, bevor sie - immer noch die Nase zuhaltend - gleich danach mit klarem Tee oder einer leichten Apfelschorle nachspült. So bekommt man den Geschmack kaum mit und hat gleich noch zusätzlich wichtige Flüssigkeit getrunken."
Darmkrebsmonat März 2025
In ihrer Awareness-Kampagne zum diesjährigen Aktionsmonat gegen Darmkrebs lässt die Felix Burda Stiftung wieder einen Beagle und eine Britisch Kurzhaar-Katze über die Vorsorge-Wahl ihrer Frauchen und Herrchen sprechen. Schauspieler Jürgen Prochnow (Das Boot, Die dunkle Seite des Mondes), spricht den Hund, während Fernsehmoderatorin Katja Burkard (RTL „Punkt 12“) der Katze ihre Stimme leiht. Von Schauspieler Sky du Mont (Der Schuh des Manitu, Eyes Wide Shut) kommt die klare Message aus dem Off: "Egal, ob Stuhltest oder Darmspiegelung – es ist immer eine tierisch gute Wahl. Damit Du gesund bleibst und keinen Darmkrebs bekommst."